Sonntag, 7. Oktober 2012

Wayanad - auf der Suche nach Elefanten ...


Heute nacht wieder wilde Träume gehabt. Heute habe ich Thomas mit dem furchtbaren Freund von Renate betrogen, der im Traum gar nicht so furchtbar war und auf einmal in einer Kommune gelebt hat. Lag sicherlich daran, dass Thomas mir ja gestern im Traum eröffnet hat, dass er jetzt lieber mit meiner ehemaligen Freundin Tanja und deren 3 Kindern zusammen leben möchte …. Ich und meine Urlaubsträume …Immer das selbe!

Gut war auf jeden Fall schon mal, dass ich heute morgen nicht verschlafen habe und den Tag entspannt angehen lassen konnte.



Das Frühstück war so reichhaltig, dass ich mich langsam frage, wie all die Inder um mich herum so zart und zierlich sein können. Reispfannkuchen, Erdnuss-Curry (gar nicht mein Ding, aber natürlich habe ich etwas davon gegessen), gebackene Kochbananen (schmeckten wie Kartoffeln), Avocado-Shake, Spiegeleier, Toast, Marmelade, Honig, Käse, Chai … Wir haben höchstens ¼ geschafft und konnten uns danach dennoch kaum rühren. Und sind dennoch "big body" ...

Um 9.30 Uhr kam Giles und hat uns zu einer Tour abgeholt. Wir waren erst in einem Tempel und kamen rechtzeitig zur Prozession. Hannah und ich mussten natürlich „Eintritt“ zahlen (also eine Spende hinterlassen). Der Tempel war nicht berauschend, ist aber wohl dennoch ein wichtiger Tempel, auch wenn wir ihn nicht so berauschend fanden :). Habe nix im Reiseführer drüber gefunden, aber für die Inder, die hier lieben, ist es die wichtigste Begegnungsstätte. 


 

Ich mag so etwas ja gerne! Keine Ahnung von nix haben und sich dennoch alles anschauen können. Der "Vorteil" ist natürlich auch, dass man sich nicht mit irgendwelchen anderen Touristen gegenseitig auf den Füßen stehen muss, sondern ganz entspannt im Hier und Jetzt wie Lotusblüte die Eindrücke genießen kann ...

 

 

Ins Innere durften wir nicht, mussten wir auch nicht, da wir auch im Außenbereich genug zu tun hatten. Leute gucken, Fragen beantworten („First time in India? You like India?“) und so tun, als würden wir nicht bemerken, dass wir andauernd fotografiert werden.  Es erübrigt sich glaube ich zu sagen, dass wir wieder mal allein auf weiter Flur als Touris waren. Wie auch den ganzen Tag über ….


Nach dem Tempelbesuch (schön bedeckt mit unseren Sarongs, die wir extra mitgenommen hatten, um sie uns über die Schultern zu hängen – was sehr wohlwollend aufgenommen wurde) sind wir dann noch zu einem kleinen Wasserfall hochgelaufen. Dort waren Hindu-Waschungen. Inder standen in einem kleinen Becken und haben sich von ihren Sünden freigewaschen. 



Hat uns eine Frau jedenfalls so erklärt. Ich konnte sie gerade noch davon abhalten, mich ebenfalls dort hin zu lotsen, um mich von meinen Sünden freiwaschen zu lassen. 

„You don’t sins?“ Sollte wohl zu viel bedeuten, wie „Du hast keine Sünden, die du loswerden musst?“ 

Ich habe ihr versucht zu erklären, dass es nicht meine Religion ist und ich daher auch nicht dort rein möchte. Ob sie es verstanden hat, weiß ich allerdings nicht … Ich vermute mal eher weniger! 

Letztes Jahr auf Bali haben wir ebenfalls solch eine Prozession gesehen – allerdings waren dort ungefähr 2000 Balinesen (ungelogen) und alle waren weiß gekleidet und geschmückt. Insofern war das heute „nett“, für uns aber wenig spektakulär.

Sooooo ... und nun endet mein Tagebucheintrag von diesem Tag! 


Keine Ahnung, ob ich einfach keine Zeit zum Schreiben hatte oder ob ich die Datei nicht richtig abgespeichert habe.


Ich versuche mal, den Tag so gut es geht aus der Erinnerung Revue passieren zu lassen (1,5 Jahre später).



Nach dem Tempel sind wir zu einem Wasserfall in einem "Tiger-Schutzgebiet" gefahren.



Außer uns waren - wieder mal - keine anderen (westlichen) Touris unterwegs, Hannah war also erneut Fotomodell :)



Nach dem Wasserfall war schon wieder Lunchtime. Binah hatte uns Massen von Essen eingepackt, Hannah und ich waren allerdings immer noch pappesatt von dem Frühstück.

Wir haben auf einer Lichtung am Wegesrand ein Picknick gemacht und eher weniger als mehr gegessen. Das Essen war fantastisch (meiner Meinung nach sollte Binah ein Restaurant in Hamburg aufmachen ... sie würde sich dumm und dusselig verdienen!), aber wir konnten einfach nur alle Sachen einmal probieren, weil wir immer noch so satt waren.


Highlight für Hannah beim Picknick war übrigens nicht das Essen, sondern eine "Reggaepflanze" (ihre Worte!).

Danach ging es weiter zum Nagarhole Nationalpark! Ich wollte ENDLICH Elefanten in freier Wildbahn sehen!


In diesem Nationalpark tummeln sich Büffel, Elefanten, Wildhunde, Affen, Hirsche, Tiger, Leoparden und jede Menge Vögel. Heißt es!

Nun .. wir haben jede Menge Vögel gesehen, aber ich bin kein Ornithologe und kann die Viecher daher auch schlecht auseinanderhalten :)

Was wir auf jeden Fall nicht gesehen haben, waren Elefanten! Mit Leoparden und Tigern hatte ich ehrlich gesagt sowieso nicht gerechnet bei dem ganzen Verkehr in dem Park, aber so ein oder zwei oder vielleicht sogar drei Elefanten wären schön gewesen! Und damit hatte ich auch gerechnet!

Man muss sich mal vorstellen, dass an (fast) jeder Kreuzung in .... "Elefantenwarnschilder" stehen. Sie sind hier quasi so häufig zu sehen wie Kühe in Schleswig-Holstein!



Tja, leider nicht für uns!

Unser Führer durch den Nationalpark war auch schon vollkommen konfus und wurde immer hektischer. Wir haben sogar noch 2 (!) "Extrarunden" bekommen. Nix! Keine Spur von Elefanten!

Dafür aber eine Menge Affen und Büffel ... und Vögel!
 





Giles erwartete und nach unserer Rückkehr durch den Park freudestrahlend und fragte: "You like the elefants?"


Wieder einmal lange Rede, kurzer Sinn: Er konnte gar nicht fassen, dass wir keine Elefanten gesehen haben ("they are everywhere") und hat - bevor wir wieder auf unseren Bauernhof gefahren sind - noch einmal sämtliche Straßen und Feldwege abgefahren.





Im Grunde genommen war es fast schon ein bisschen slapstickmäßig: Bine und Hannah auf der Suche nach den Elefanten in Wayanad ... und sie verstecken sich!

Abends beim gemeinsamen Essen mit Bina und ihrer Familie haben wir den Tag noch einmal an uns vorbei ziehen lassen.

Es war ein toller Tag, mit tollen Begegnungen, keine Frage ... aber halt ohne Elefanten!






Djill war fassungslos, wirklich fassunglos!

Wie sind Inder? Sie sind pragmatisch!

Und daher hat Djill uns kurzentschlossen in seinen Privat-PKW verfrachtet, uns mit Taschenlampen bewaffnet und gesagt: "We will find elephants!"

Und dann ist er ewig mit uns die Feldwege abgefahren, damit wir Elefanten sehen konnten! <3

Ganz großes Kino und ganz großes Gefühl, meiner Meinung nach!

Dafür könnte ich ihn heute noch küssen!

Wir haben dann auch noch eine kleine Elefantenfamilie im Dunkeln gesehen (5 an der Zahl) und 2 einzelne Bullen ...

Es erübrigt sich zu sagen, dass ich wieder vollkommen gerührt war, oder?



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen