Freitag, 31. Oktober 2014

Gut geschlappt?

So begrüßte mich mein Vermieter heute morgen freudestrahlend!

Ich war etwas irritiert, zeigte auf meine Wanderschuhe und meinte: "I don't wear Flip-Flops today!"

Er guckte mich ebenfalls etwas irritiert an und erwiderte: "No shoes! Ich wissen, if du good geschlappt?"

Völlige Verwunderung meinerseits und ich zeigte wieder auf meine Füße: "Nix geschlappt! I wear good shoes!"

Es hat ein bisschen gedauert, bis wir beide auseinanderklamüstert hatten, dass er "gut geschlafen" meinte ...

So in etwa laufen die Gespräche in Nepal ab. Nicht immer einfach, aber immer lustig :)


Donnerstag, 30. Oktober 2014

Ankunft in Pokhara

Heute morgen sind wir von Kathmandu mit dem Bus nach Pokhara gefahren. Für die 180 km Strecke haben wir knapp 9 Stunden gebraucht!

Da dieser Blog ja nicht nur meiner Selbstbeweihräucherung dienen, sondern auch Informationen für andere Reisende geben soll, kurz die Info, dass ungefähr 56 Busse zur gleichen Zeit am Tourist Bus Park an der Tridevi Marg standen... 

Es ist also kein Problem, einen Platz zu ergattern. Vorbuchen ist dennoch angesagt.

Wir sind mit Blue Sky gefahren und haben für die Fahrt 10,00 US-Dollar (oder auch 10.000 Rupien) gezahlt.

Man kann auch für teureres Geld (19,00 US-Dollar) mit Greenline Tours fahren und hat dann Getränke, AC und Musik an Bord.

Oder für weniger Geld mit den local Bussen ab dem Naya (New) Bus Park in Gongabu (ca 3 km außerhalb von Thamel). Da kostet die Fahrt nach Pokhara dann nur 5.000 Rupien. Ich persönlich habe ich mich aber dagegen entschieden. 

Und das nicht, weil ich es nicht lieben würde, in öffentlichen Bussen durch Asien zu reisen, sondern aus einem einzigen Grund:

Ich bin locker 40 cm größer als die meisten Leute hier!

Schon bei einer kurzen Taxifahrt schwellen meine Knöchel auf Ballongröße an. Und das trotz - ich oute mich mal jetzt - Kompressionsstrümpfen! Die mir hier sehr gute Dienste leisten ...

In einem normalen Taxi liegen meine Knie eng an den Ohren des Fahrers an. Und das ist jetzt kein Witz!

Insofern ... Tourist-Bus gebucht und dort eingestiegen.

Serpentinen rauf, Serpentinen runter ... und alle Busse und LKW's, die in diesem Land fahren, fuhren mit uns auf dem Highway No. 1!

Den Highway (auch Prithvi Highway genannt) dürft ihr euch aber nicht als Autobahn vorstellen. Es handelt sich dabei um eine normale enge Straße, die allerdings größtenteils geteert ist und nur noch wenige unbefestigte Teilstücke hat. 

Es gibt in Nepal kaum Autos, höchstens in den Straßen von Kathmandu oder auch jetzt in Pokhara. Und wenn, werden diese als Taxen genutzt.

Insofern reist ganz Nepal eng zusammengepfercht per Bus und LKW durch die Gegend. Immer mit dem Blick auf großartige Reisterrassen, reißende Flüsse und Abgründe. Oder man geht halt zu Fuß ...

Über die Flüsse führen schwindelerregende Hängebrücken, manchmal auch nur Seilwinden, an denen die Bergbewohner in kleinen Kunststoffkisten hängen und sich über die Flüsse ziehen. 

Leider gibt es keine Fotos von der Fahrt, da mein Akku alle war und mein Ersatzakku gut verpackt im Gepäckraum des Buses lag ;(.

Pokhara ist Eldorado der Leute, die die Annapurna-Besteigung oder -Begehung machen wollen. Außerdem Travellers Paradise (wie Leute wie uns), die einfach nur ein bisschen abhängen, andere Leute treffen oder Tageswanderungen machen wollen.

Unser "Hotel" ist leider grottig. Ich habe dieses gestern abend noch aufgrund einer Empfehlung bei Booking.com gebucht ("Du MUSST vorbuchen, die sind immer ausgebucht!"). Hätte ich das man nicht getan ... 

Wir zahlen einen vollkommen überteuerten Preis (24,00 US-Dollar) für ein Zimmer, das spakig und schimmelig ist und weder Licht noch Warmwasser besitzt. Ich habe keinen Nerv mehr, mich heute damit auseinanderzusetzen, aber für morgen früh habe ich schon mal Gesprächsbedarf mit meinem Vermieter angemeldet. Der im übrigen sehr nett und hilfsbereit, meiner Meinung nach aber ein bisschen zu sehr begeistert von mir ist ... "Sabine, how are you? Sabine, do you need my help? Sabine, where is your husband?" And so on and so on ...

Jetzt flitze ich erstmal ins Dorf, was essen. Bin vollkommen ausgehungert. Wenn das so weiter geht, werde ich noch ganz dünn :)




Mittwoch, 29. Oktober 2014

Ich habe ihn gesehen!

Heute habe ich mir einen meiner sehnlichsten Wünsche erfüllt und mir den Mount Everest angeschaut!

Schnell und behende wie eine Gazelle bin ich vom Basislager über den Khumbu Icefall geklettert und dann flugs den Berg weiter hinauf gelaufen. Kein Problem mit eventueller Höhenangst! Überhaupt kein Problem! Am Hillary Step habe ich kurz angehalten, meine Kamera gezückt und ein Foto vom Gipfel geschossen, bevor ich auf diesem dann meine Sponsorenflagge gehisst und ein Selfie von mir geschossen habe.



Kleiner Scherz!

Ich habe mir heute einen Mountain flight gegönnt. Diese Flüge werden von verschiedenen Airlines sowohl von Kathmandu als auch von Pokhara aus angeboten. In Kathmandu starten die Flüge morgens ab 6:30 Uhr und man wird mit einer kleinen Propellermaschine dicht an die Berge des Himalayas geflogen.



Der Flug war der Hammer (dazu später mehr), aber allein die Stimmung am Inlandsflughafen von Kathmandu hat die Ausgabe der 200,00 US-Dollar fast schon gelohnt.

Da gerade Hauptreisezeit ist und sich die Berge (eigentlich) in voller Pracht zeigen sollen, sind die meisten Leute natürlich unterwegs, um auf die Berge zu klettern. 

Und von denen tummelten sich viele in der Abflughalle rum. Alle schwer mit vollen Rucksäcken und Bergsteiger-Equipment bepackt, viele schon vor dem Abflug aufgrund der ganzen Vorbereitungen vollkommen ausgemergelt. 

Und dazwischen ich mit Kleidchen und Wanderschuhen ;(!

Die mitleidigen Blicke, die mir zugeworfen wurden, habe ich mir sicherlich nur eingebildet ...


Ich denke, nicht jeder weiß, dass ich seit ungefähr 15 Jahren fast jedes Bergsteigerbuch, das sich auch nur im entferntesten mit dem Himalaya beschäftigt, verschlinge, oder?

Aber glaubt es mir! Ich kenne diese Gegend wie meine Westentasche! Jedenfalls auf der Landkarte! 

Sollte ich jemals mit der entsprechenden Kondition (und der ebenfalls entsprechenden gesundheitlichen Verfassung) in der Lage sein, in Lukla zu landen, könnte ich den Weg von Lukla über Namche Bazar und Tengboche bis ins Basislager des Mount Everest wahrscheinlich wirklich im Schlaf ablaufen.

Blödsinn! Wahrscheinlich könnte ich mir mein Geld sogar als Guide verdienen und selber Bergsteigerbücher schreiben!

Aber es ist halt wie es ist und insofern stand ich nur staunend inmitten der ganzen Hardcore-Bergsteiger und habe meine Helden bewundernd.

Trotzdem geil! Und ich war schon wieder so gerührt ... Das muss im übrigen dringend aufhören! Ich komme von diesem "Ah, ist das alles toll hier" gar nicht wieder runter. Wenn das so weitergeht, erreiche ich in diesem Land auch noch Berühmtheit. Nämlich als "die Frau, die immer wieder in Tränen ausbricht" ...

Zurück zu meinem Flug ...

Eigentlich wollte ich mir diesen Flug als Geburtstagsgeschenk gönnen! Leider habe ich etwas zu lange mit dem Preis gehadert und war - als ich mich endlich zur Buchung entschlossen habe - ein wenig zu spät dran, so dass es am 19.10. nicht geklappt hat. Insofern war es erst heute morgen soweit ...

Und während ich so im Flugzeug saß und (wieder mal mit dickem Kloß im Hals und Tränen in den Augen) auf "meine" Berge geschaut habe und einfach rundum glücklich und zufrieden mit mir und meinem Leben war, fiel mir ein, dass heute der 70. Geburtstag meiner Mutter gewesen wäre!

Spontan und uneigennützig wie ich (meistens) bin, habe ich mich flugs umentschlossen und IHR den Flug zum Geburtstag geschenkt.

Wahrscheinlich hätte sie gar nicht viel Wert darauf gelegt und dieses als "blödes Zeug, braucht kein Mensch" abgetan.

Aber vielleicht vielleicht hat sie ja doch von oben zugeschaut und sich ein wenig mit mir gefreut :). 


Ich jedenfalls hätte ihr von Herzen gewünscht, dass sie sich ihre Träume auch hätte erfüllen können ...








Dienstag, 28. Oktober 2014

Visum für Indien ist da!

Zwar nicht wie beantragt für 6 Monate, sondern "nur" für 3 Monate, aber das will ich jetzt mal nicht weiter in Frage stellen ... 

Reicht uns ja auf jeden Fall auch!

Sonntag, 26. Oktober 2014

2 Tage Auszeit in Dhulikhel

Dhulikhel ist ein kleines Bergdorf, ca. 40 Kilometer von Kathmandu entfernt.

Auch hier soll - ebenfalls wie in Nagarkot - der Blick auf die Berge traumhaft sein.

Soll wohlgemerkt!

Die Berge zieren sich mädchenhaft und verstecken sich hinter den Wolken :(.

Bis gestern morgen soll nach Auskunft unseres Vermieters alles prima gewesen sein. Bester Blick auf die 7.000er des Himalyas. Und das seit Tagen!

Pünktlich zu unserer Ankunft gestern mittag verhüllten sie sich in Wolken! 


Sollte mir das zu denken geben? Soll ich sie vielleicht nicht sehen? Ist das ein Zeichen, dass ich noch einmal nach Nepal fahren muss? Was ich sowieso tun werde?

Wir wohnen am Ende der Straße (im wahrsten Sinne des Wortes) auf einem Bergkamm in einem kleinen Homestay bei einer netten nepalesischen Familie. 2 Zimmer in einem Privathaus, auch wenn sie die Unterkunft groß als "Lodge" anbieten :)

Dorfanschluss ist natürlich inclusive. 



Die Kinder rennen aus den Häusern und schreien "What's your name? What's your name? What's your name?" und lachen sich schlapp, wenn wir versuchen, ihre Namen (die für uns größtenteils unaussprechlich sind) zu wiederholen. 



Die Frauen lächeln uns verschämt an und ziehen ihre Schals über die Gesichter.

Und die Männer? 

Die können ihr Glück kaum fassen, dass sie 2 propere Europäerinnen zu Gesicht bekommen, die noch jeweils einen Kopf größer sind als sie selbst :) und verwickeln uns in Gespräche mit Händen und Füßen!



Im Grunde genommen sind wir eine kleine Attraktion, die auch noch gerade rechtzeitig zum Ende von Tihaar aufgetaucht ist!

Anlässlich von dem Fest gibt es (bis heute Abend) so etwas wie einen kleinen "Jahrmarkt" in dem Dorf. Das "Karusell" besteht aus einer großen Schaukel genau an der höchsten Stelle des Dorfes (und damit genau vor unserer Terrasse). Großes Hallo, als wir uns gestern dazu setzten und die Leute beobachteten.



"You swing? You swing?" 

Ich bestimmt nicht! Selbst Hannah weigert sich -  unerschrocken, wie sie meistens ist -, auf die Schaukel zu klettern und 2.000 Meter tief in den Abgrund zu schauen :)


Ein Post nur für Lea ... und vielleicht auch für Lisa :)


Für euch entdeckt und für gut befunden :)

Samstag, 25. Oktober 2014

Happy Tihaar!

Tihaar (das "Lichterfest") ist DAS Fest in Nepal! Ungefähr vergleichbar mit unserem Weihnachten und Sylvester!

Tihaar dauert 5 Tage und steht in Verbindung mit Yamraj (dem Gott des Todes) und Lakshmi (der Göttin des Reichtums und des Glücks).


Am ersten Tag des Festes wurde den Krähen (bäh!) Essen auf Blätter hinterlegt. Keine Ahnung, ob die Krähen wissen, dass sie als Yamrajs Boten gelten, aber die Blätter mit dem Essen waren auf jeden Fall am nächsten Morgen alle verschwunden ...

Am zweiten Tag wurde es dann schon besser :)

Den Hunden wurden Tikas aufgemalt, Blumengirlanden umgehängt und auch sie erhielten spezielles Essen. Hunde gelten in Nepal als Yamrajs Torwächter und müssen demnach ebenfalls bei Laune gehalten werden.



Am dritten Tag drehte ich alles um die Kühe! Sie erhielten ebenfalls Tikas und bekamen Blumengirlanden umgehängt. 

Kühe gelten - wie jeder wissen dürfte - auch in Nepal als heilig und sind eng mit Lakshmi als Glückssymbol verbunden.


Und am vierten Tag befand sich ganz Nepal im Ausnahmezustand!

Lakshmi comes in the house :)

Überall, an jeder Ecke, an jedem Baum, auf jeder Schotterpiste, vor jedem Geschäft, auf allen Straßen wurden nämlich als Einladung für Lakshmi bunte Bilder gemalt und das ganze Land war überzogen von Lichtern. Stinknormale Teelichter, viele Butterlampen, Kerzen und manchmal auch Glitzergeflitzer-Lichterketten (ich sag doch, ein bisschen wie Weihnachten!).






Sinn den Ganzen ist, Lakshmi (und damit verbunden das Glück und den Reichtum für das nächste Jahr) ins Haus einzuladen. Um das Glück dann auch gleich ein wenig herauszufordern, wurde an etlichen Straßenecken Geld für Glücksspielchen und Wetten eingesetzt!

Das ganze Land hat sich "schön" gemacht. Alle Kinder und Damen mächtig aufgerüscht und ich hatte das Gefühl, alle nepalesischen Männer gehen am 4. Tag von Tihaar zum Friseur. Ich habe jedenfalls nicht einen freien Platz bei den vielen Hairdressern entdecken können :)

Später am Abend liefen die Kinder "Diusire", um zu singen und Spenden für wohltätige Projekte einzusammeln. 

Ungefähr vergleichbar mit unserem "Rummelpottlaufen" an Sylvester, nur das sich unsere Kids eher den Bauch mit Süßigkeiten vollstopfen und das Geld selber einstecken :)

Und zum Abschluss dann jede Menge Feuerwerk und Remmidemmi mit Konzerten und Musikdarbietungen auf der Straße und in den Höfen der Häuser!

Der fünfte Tag ist dann vergleichbar mit unserem Neujahrstag. Ganz Nepal hängt durch und kuriert die Nacht davor aus. Es fahren kaum Busse und Taxis, die meisten Geschäfte und Restaurants sind geschlossen.

Und Hannah und ich haben das Glück, dieses Fest miterleben zu dürfen, weil wir gerade zur rechten Zeit am rechten Ort sind :)

Eigentlich wollte ich euch noch an ein paar Videoaufnahmen von den Konzerten und den Gesängen der Kinder teilhaben lassen ... Leider bin ich aber zu dämlich, die Videos auf meiner Speicherkarte wiederzufinden :(.

Dennoch ... ein kräftiges und gesundes Happy Tihaar!!!!



Abschied von Boudhanath

Ein letztes Bild vom Stupa in Boudhanath!

Gerade von meiner Hollywoodschaukel auf meiner Dachterrasse aufgenommen:



Donnerstag, 23. Oktober 2014

Wanderung nach Pulahari und Kopan

Boudhanath bietet sich nicht nur als "zum auf den Stupa gucken und durch die Gassen schlendern an", sondern auch als guter Wanderort.

Hannah und ich haben daher heute eine leichte Wanderung zu den Klöstern Kopan und Pulahari unternommen.

Klöster an sich interessieren mich nun nicht besonders (ganz im Gegensatz zu Stupas!)!

Und ehrlich gesagt kann ich mir auch etwas Schöneres vorstellen, als mir alte Haarbüschel oder ausgefallene Zähne irgendwelcher vor langer Zeit verstorbener Heiliger anzuschauen (wofür insbesondere das Kloster von Kopan bekannt ist). Aber wem es gefällt ...

Die Wanderung an sich war sehr schön und auch für mich nicht so sehr durchtrainierte Person :) leicht zu schaffen. Insgesamt benötigt man für die 12 km Roundtour ungefähr reine 3 Stunden Gehzeit. Die Tour ist also gut an einem Vor- oder Nachmittag von Boudhanath aus zu schaffen.

Anbei ein paar Eindrücke, die mir auf der Tour ins Auge gefallen sind. Wer Klosterbilder sehen will, muss diese googlen :)








Wie man dem letzten Foto unschwer entnehmen kann, hat Hannah den Afrika-Lifestyle noch nicht so ganz abgelegt :)



Mittwoch, 22. Oktober 2014

Wunderschönes Boudhanath

Seit heute sind wir in Boudhanath (oder auch Boudha).

Boudhanath ist das Herz der tibetischen buddhistischen Gemeinde und Pilgerstätte der Exiltibeter in Nepal.

Wahrscheinlich reicht es vielen Leuten, Boudha als Tagesauflug von Kathmandu aus zu erleben. 

Da wir höchstwahrscheinlich (dieses Mal) nicht mehr nach Tibet kommen werden, wollte ich allerdings wenigstens eine Nacht in Boudhanath übernachten, um diesen Ort sowohl morgens als auch abends zu erleben.

Und es war die richtige Entscheidung!


Ich jedenfalls bin schon wieder neu verliebt :)

Der Platz und der Stupa sind überfüllt von Gläubigen. Alte Hutzelfrauen und dünne Männlein werfen sich auf den Boden, um den Stupa zu umkreisen. 


Butterlampen brennen morgens und abends an jeder Ecke in den kleinen Gassen.



Überall herrscht Gesang und aus den Gebäuden dringen tibetische Mantras. 

Mönche und Nonnen halten ihre Gebetsketten in den Händen und zählen diese ab. Selbst wenn sie ein schickes Smartphone in der anderen Hand halten :)



Und zudem wohnen wir noch in einem Guesthouse, das einem Kloster angeschlossen ist. Dieses war nicht geplant, passt aber perfekt zu dem Ambiente dieses Ortes!


Swayambhu hat mich ja schon umgehauen, aber Boudhanath übertrifft es noch. 


Ich bin beseelt und dank meiner neu erworbenen Musik mit tibetischen Gesängen befinde ich mich eigentlich nur noch im Lotusblütenmodus ...

Und Hannah ist auch ganz entspannt :)


Montag, 20. Oktober 2014

Traumhafter Nachmittag in Swayambhu

Den heutigen Nachmittag haben wir in Swayambhu (oder auch Swayambhunath) verbracht.


Dieser Tempelkomplex liegt auf einem Hügel im Westen von Kathmandu und ist für die Buddhisten von Nepal von höchster symbolischer und spiritueller Bedeutung. Angeblich handelt es sich bei diesem Ort auch um die Quelle der Entstehung von Kathmandu. Ich will euch jetzt nicht groß mit den geschichtlichen Daten oder den Bauweisen und Besonderheiten des Stupas langweilen. Wer sich dafür interessiert, kann dieses gerne hier nachlesen.

Es heißt, dass man sich mit einem hier verrichteten Gebet 13 Milliarden (!) Mal mehr Verdienste erwirbt als anderswo. Dementsprechend gut besucht war der Platz. 


Und eine dementsprechende Stimmung (be)herrschte den Platz. 

Ich bin nicht besonders religiös! Ich "bastele" mir meine Religion eher aus verschiedenen Sachen zusammen und nenne das allgemein "das Universum". Aber selbst ich hatte eine Gänsehaut, als ich mitbekommen habe, mit welcher Inbrunst und Ernsthaftigkeit die buddihistischen Pilger den Stupa umwandelten und dabei die (angeblich) 6.000 kleinen Gebetsmühlen im Kreis darum angeordneten Gebetsmühlen in Bewegung setzten. 


Nun stellt euch zu solcher Stimmung noch die monotonen Gesänge der Mönche aus dem angeschlossenen Kloster vor, die durch das Fenster nach draußen dringen, und dann könnt ihr euch ungefähr vorstellen, welch einen Kloß ich um Hals hatte ...

  
Die Tränen kullerten!

Ich habe sie kullern lassen und mich einfach hinter meiner Kamera "versteckt" :).




Wir beantragen mal schnell ein Visum für Indien ...

Den heutigen Vormittag (wie eigentlich auch den ganzen gestrigen Tag) haben wir fast ausschließlich damit verbracht, unser Visum für Indien zu beantragen. 

Dieses ist schon in Deutschland manchmal - wenn auch nicht immer - recht langwierig ... 

Wenn allerdings die nepalesische Bürokratie auf die indische trifft, nepalesische Webseiten nicht mit denen der indischen Botschaft zusammenarbeiten, sowohl in Indien als auch in Nepal Ausnahmezustand angesagt ist, weil "Tihar" gefeiert wird und zusätzlich zwischendurch immer Stromausfall herrscht, so dass man nicht in der Lage ist, die seitenlangen Visa-Anträge auszudrucken , dauert es halt das dreifache der Zeit.



Wir sollen unsere Pässe nebst Visum nächste Woche Dienstag zurück erhalten, drückt die Daumen, dass das alles klappt.

Ansonsten steht uns die gleiche Prozedur noch einmal bevor :)

Nicht, dass es nicht "interessant" wäre, aber irgendwann ist auch mal gut ...

Sonntag, 19. Oktober 2014

Abendstimmung in Kathmandu

Big, big love <3



Kathmandu

Wie ist Kathmandu? Objektiv betrachtet?

Laut, dreckig und überfüllt!


Die Haschisch-, Flöten- und Tiger-Balm-Verkäufer fallen über uns her, sobald wir aus unserer kleinen Gasse ins Gewusel heraustreten.

Die Rikscha-Fahrer überbieten sich mit ihren Angeboten für die "best Sightseeingtour".

Moped-Fahrer fahren uns über die Füße und das Gehupe der Taxifahrer kann man eigentlich nur mit Ohrstöpseln ertragen.

Es gibt jede halbe Stunde einen Stromausfall und nix funktioniert mehr ...

Eigentlich könnte ich den Südafrika-Spruch " Don't walk on the streets after dark" gut in "Don't walk on the streets after dark without a flashlight" ummünzen :)

Und ... wie empfinde ich Kathmandu?

Als einen tollen und sehr spirituellen Platz voller Liebe und Freundlichkeit!


Jeden Morgen werden Blumengaben vor die Hauseingänge gelegt. Räucherstäbchen sorgen für eine reinigende Atmosphäre.


Wo man steht und geht, werden Pujas an den (manchmal wirklich nur minimalen) Tempeln abgehalten. 


Haltet mich für bescheuert, aber ich liebe diesen Kontinent.

Ich liebe nicht den Dreck, die Umweltverschmutzung, die Armut und die damit auftretenden Gewissensbisse, die man hat, wenn man durch Asien reist.

Aber ich liebe die Leute, die Spiritualität, die Freundlichkeit und den Witz der Bevölkerung.

Jeder ist hilfsbereit, jeder ist freundlich, jeder will für uns "Beste".

"You don't have to buy my stuff ... but you have to enjoy Nepal!"

Ich bin für viele Leute schon nach zwei Tagen "Mom" und Hannah ist nur am Strahlen. 

Müsste ich den Anfang unserer Reise durch Nepal auf einen Satz bringen, würde ich schreiben: 

"Endlich angekommen!"

Nagarkot

Eigentlich wollte ich am Tag vor meinem Geburtstag meine Berge sehen.

Um diese in "klein" und aus der Ferne zu sehen, empfiehlt sich ein Besuch in Nagarkot, einem kleine Bergdörfchen auf knapp 2.000 Meter Höhe knapp 40 km von Kathmandu entfernt.

Wie sagte mir jemand auf der Straße so schön: "Best view ever nearby Kathmandu!"

Die Fahrt nach Nagarkot war spannend, 20 km für 2 Stunden und das auf einer geteerten Straße und nicht wie sonst hier üblich auf einer Schotterpiste.






Nun weiß ich auch, warum die 200 km Fahrt mit dem Bus nach Pokhara ca. 9 Stunden dauern sollen:)

Leider zog sich am späten Nachmittag der Himmel zu und es fing an zu regnen.

Also nix mit Sonnenuntergang über dem Himalaya.

Schön, war er trotzdem, nur leider nicht das, was ich erwartet hatte :)