Montag, 29. Dezember 2014

Winterschlussverkauf in Indien

Überall Sale ... ich vermute mal, in Deutschland ist die Schnäppchenjagd jetzt so kurz nach Weihnachten wieder in vollem Gange, oder? Überfüllte Straßen mit hetzenden Menschen, die das Weihnachtsgeld in die Geschäfte tragen?

Gibt es in Indien auch!



Der Mensch guckt zwar etwas ernst, aber das täuscht. 

Wir kamen aus dem Kichern gar nicht mehr heraus!

Er hat die gleichen Schilder übrigens auch noch in französischer, niederländischer, tschechischer und spanischer Sprache ... Sobald er Leute in diesen Sprachen sprechen hört, flitzt er in seinen kleinen Laden und holt die Schilder hervor! 

Scheint sich zu lohnen, er war eigentlich der einzige Mensch, der sich über mangelndes Business nicht beklagen konnte. Ganz im Gegensatz zu vielen anderen Shopbesitzern ...

Samstag, 27. Dezember 2014

Agonda Beach

Wer meinen Blog regelmäßig liest, wird bemerkt haben, dass wir immer noch in Goa sind.

Und nicht nur das ... wir sind auch immer noch am gleichen Strand :).


Es gibt ja auch eine Menge zu tun ... ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung, WAS wir eigentlich den ganzen Tag machen, aber schwuppdiwupp ist ein Tag nach dem anderen rum!

Man steht auf, trinkt einen Chai, läuft ein bisschen am Beach lang, lässt sich indische Babys auf den Arm legen und mit ihnen fotografieren, trinkt noch einmal einen Chai, geht baden, geht dann mit den Hunden wieder am Strand lang, lässt sich dann von indischen kleinen verhutzelten alten Urgroßmüttern (auf jeden Fall sehen sie so aus) umarmen und dabei von deren Familien fotografieren, schaut mal kurz hier und da rein und sagt "Hallo", bekommt wieder Lust auf einen Chai, geht wieder baden, wippt die ganze Zeit mit den Füßen zum Takt der Musik und schon ist wieder Sonnenuntergang schauen angesagt.


Palolem ist bekannt dafür, dass die meisten Leute hier viel länger als geplant bleiben. Und halt vollkommen runterfahren und nichts machen! 

Marc aus Kanada hat es in 4 Wochen nicht einmal (!) ans andere Ende vom Strand oder nach Patnem geschafft. 

Ein Pärchen aus Neuseeland wollte eine Tour durch Indien machen. Sie hatten dafür etwas über 3 Wochen Zeit. Angefangen haben sie in Palolem, weil sie "erst einmal für 1 oder 2 Tage" am Beach entspannen wollten. Schlussendlich haben sie es nirgendwo anders mehr hingeschafft und sind auch hier hängen geblieben. Als sie abgereist sind, waren sie aber wirklich gut erholt :)

Juri hat seine geplanten 3 Wochen auf knapp 3 Monate verlängert ...

Viele Leute bleiben den ganzen Winter über, kommen Ende Oktober und reisen im April wieder ab ...

Insofern habe ich auch gar kein schlechtes Gewissen, dass wir immer noch hier sind. 

Einige Leute würden die Zeit wahrscheinlich als "wasted time" bezeichnen. Nun bin ich ja sowieso nicht jemand, der immer groß Action und Amüsementprogramme benötigt. Ich bezeichne das daher voller Inbrunst als meine ganz persönliche "quality time" :). Zeit zum Reden, Zeit zum Träumen, Zeit zum Lesen, Zeit zum Nachdenken!

Heute allerdings haben wir uns endlich mal aufgerafft und wenigstens einen anderen Ort und Beach besucht.

Agonda liegt ungefähr 10 km entfernt von Palolem. Auch ein Ort, an dem man gut und gerne ein paar Wochen verbringen könnte. Ich allerdings finde, mein Beach hat durch die vielen Kokospalmen einfach noch ein bisschen mehr Flair ...


In Agonda ist es noch ruhiger als in Palolem und die Preise sind etwas höher. Es gibt auch hier die typischen kleinen Beachhuts, zwischendurch allerdings findet man auch luxuriöse Anlagen.


Der "Nachteil" von Agonda gegenüber anderen Stränden in Goa ist die starke Unterströmung im Meer. Insofern ist das Wasser ein wenig mit Vorsicht zu genießen. Vielleicht ist das auch der Grund, weshalb Agonda nicht so stark frequentiert wird? 

Heute jedenfalls war es sehr leer am Strand (und auch im Dorf an sich).

Noch ist Agonda fest in der Hand der Einheimischen, die sich gegen "fremde" Hüttenbesitzer an ihrem Strand wehren. Leider wird sich das wohl bald ändern. Der Run auf die beste Strandlage hat längst eingesetzt und unter der Hand wird viel Land von indischen Investoren aufgekauft. Nicht, dass ich das bezeugen könnte, aber das munkelt man auf jeden Fall ...

Wem es in Palolem zu voll ist, sollte nach Agonda ausweichen. Ein kleines authentisches indisches Dorf mit Kälbchen auf den Straßen, einem funktionierenden (!!) Geldautomaten, kleinen Restaurants und Shops.



Wirklich schön und relaxt. Nur die Palmen fehlen halt :)




Freitag, 26. Dezember 2014

Geburtstagsparty für unseren Herrn :)

Ich schrieb ja bereits hier, dass die Zeiten der legendären Goa-Parties am Strand leider vorbei sind.

2 Ausnahmen gibt es allerdings:

Am 24.12. und 31.12. darf weiter "laut" gefeiert werden!

Somit kamen wir in den Genuss einer wunderbaren Geburtstagsparty für unseren "Herrn".

Riesige Boxen, fette Bässe, die über den Strand wummern und im warmen Sand und im Wasser tanzt die ganze Welt friedlich und entspannt vereint im Takt der Musik.

Russen mit Ukrainern, Israelis mit Palästinensern, Europäer mit Afrikanern, Amerikaner mit Mexikanern, Südafrikaner mit Nigerianern, Inder mit Afghanen, Muslime mit Christen, Hindus mit Buddhisten, Reiche und Arme, Alte und Junge, Dicke und Dünne ... 

Goa-Trance ist Herzschlagmusik, hat mir mal ein DJ erzählt. Womit er definitiv recht hat.

Meiner Meinung nach sollte man alle Politiker und durchgeknallten Extremisten auf eine Insel verschiffen, die Musik aufdrehen und mal abwarten, was so passiert. Kann man im übrigen genau so gut mit zerstrittenen Familien, zankenden Nachbarn und nicht teamfähigen Arbeitskollegen machen :)

Die Welt würde danach wahrscheinlich eine bessere sein ...

Wie wäre es mit diesem Vorschlag für 2015? Starten wir eine Petition ;)?




Mittwoch, 24. Dezember 2014

Schicke Weihnachten an alle!

Wir wünschen allen fröhliche und friedliche Weihnachtstage!

Während ihr Gänsebraten isst und "Stille Nacht" singt, gibt es bei uns heute abend Fisch vom Grill und wir hören Tu Meri :)


Schließt den Rechner an eure Anlage an, reißt die Boxen auf und tanzt 'ne Runde mit uns ... 

Und erfreut euch am Leben und genießt die Zeit miteinander!

Donnerstag, 18. Dezember 2014

Wow!

Ich bin überwältigt!

Ich habe mir heute mal die Statistik-Seite von meinem Blog angeschaut und fast schon wieder in Tränen ausgebrochen :)

9.333 Aufrufe! Und diese können nicht nur von meinen Freunden stammen ...

Gerade wenn man - wie ich - wenig Kommentare auf der Blogseite bekommt, weiß man manchmal nicht, ob es überhaupt jemanden interessiert, was man so mitten in der Nacht ins www schickt.

ABER es scheint ja doch eine Menge Leute zu interessieren! Und zwar nicht nur meine Freunde!

Die meisten Aufrufe kamen natürlich aus Deutschland, aber eigentlich war fast die ganze Welt mit Zugriffen vertreten.

Aufrufe aus Kanada, Australien, Pakistan, Russland, Polen, Frankreich, Indonesien, Thailand, Laos and so on.

Ich freue mich sehr darüber!

Was meint ihr, schaffen wir die 10.000 Aufrufe bis zum Ende des Jahres??? 

Falls ja, mache ich mich auch zum Affen und stelle ein Video von mir beim Silvestertanz zu Bollywood-Musik ein :)

Aber nicht im Bikini ...




Mittwoch, 17. Dezember 2014

Silent Noise Party in Palolem

Scheiße, fing das schlecht an! Und scheiße, hörte das geil auf :)

Die legendären Goa-Parties sind seit einigen Jahren Schnee von gestern. 

2009 hat die goanische Regierung beschlossen, das zukünftig überall im Land um 22:00 Uhr Schluss mit lustig ist und die Musik abzustellen ist. Das ging so weit, dass Partys mit Bulldozzern dem Erdboden gleich gemacht wurden, wenn deren Veranstalter sich nicht daran hielten.

Kann sich natürlich auf Dauer kein Partyveranstalter leisten und trägt auch nicht gerade zum entspannten Raven ein ...

Ich persönlich finde das gelinde gesagt etwas unglücklich. Die Hippies und Partypeople haben Goa schließlich zu dem gemacht, was es ist, seinen Ruf begründet und damit weitere Touristen angezogen.

Meiner Meinung hätte man ja 2 oder 3 kleinen Eklaven bestehen lassen können, an denen die Leute feiern können.

Nun, lange Rede, kurzer Sinn ...

Nicht dumm was Feiern und Partys angeht hat sich in den letzten Jahren eine neue Partyszene breit gemacht. Die "Silent Noise Parties" wurden geboren.


Um kurz nach 22:00 Uhr werden die Boxen herunter gedreht und die Partybesucher setzen sich Kopfhörer auf. Da ballert die Musik direkt in den Kopf und es ist dennoch kein Laut zu hören und niemand fühlt sich gestört.

Man hat die Wahl zwischen 3 verschiedenen Channel und kann sich demnach dort hin beamen, wo man gerade sein möchte.

Was soll ich zu den Kanälen sagen?

Der "grüne" DJ (die drei DJs waren in rote, grüne und blaue Farben getaucht, analog zu den Kanälen im Kopfhörer) ließ nichts Gutes ahnen. Und so war es auch .... "Put your hands up in the air" und ähnliche Party"kracher" wurden gespielt ...

Der "rote" DJ versuchte sich mehr oder weniger erfolgreich an irgendwelchem Housegeschredder und der "blaue" DJ, der eigentlich die Goa- und Electro-Fraction bedienen sollte, entschied sich für Fahrstuhl-Meditationsmusik!


Ich bin fast zusammengebrochen ob dieser Musikauswahl. Bei youtube kann man sich die geilsten Mixe anhören und kostenfrei herunterladen und die drei legten solch eine Scheiße auf!

Mit einer Goa-Party hat das anfangs genau so wenig zu tun wie ein St. Pauli Spiel am Millerntor mit einem Spiel der Champions League :)

Egal .... durchhalten war angesagt! Die Jungs in unserem Restaurant hatten mir in den höchsten Tönen von der Party vorgeschwärmt. Vertrauensvoll wie ich durch die Welt gehe habe ich ihnen natürlich geglaubt und hatte mich auch mit ihnen verabredet! Und schlimmer konnte es ja schließlich auch nicht kommen ...

Und oh Wunder ... nach einiger Zeit groovten sie sich dann doch noch ein. 

Der Grüne blieb weiter scheiße, wurde aber dennoch fleißig von einigen Leuten gehört. Jedem das Seine ...

Der Rote verlegte sich irgendwann ziemlich schnell auf Hindi-Songs! Ich wunderte mich, dass auf einmal viele Leute mit roten Blinklichtern am Kopfhörer rumhobsten und gerade als ich versuchte, meinen Channel umzustöpseln kam Raj (ein Kellner aus meinem Restaurant) heran geflitzt und schrie mir voller Begeisterung zu "Try red! Hindi-Songs!"

Tja ... was soll ich sagen? 

Ich hatte mächtig viel Spaß mit meinen Jungs beim Bollywood-Tanzen. Nicht, dass ich jemals in meinem Leben solch einen Hüftschwung hinbekommen werde wie die Inder, aber Spaß hatte ich definitiv!

Und der Blaue? Der wurde schlussendlich mein Gott des Abends! Es dauerte ... und dauerte ... und dauerte! Aber irgendwann hatte er schließlich den Dreh raus und spielte allerfeinsten Goa-Full-on. Hach, wat war das scheun!

Die Party endete leider - trotz Kopfhörer - um 4:30 in der Nacht. Ich allerdings war so beseelt und so im Takt, dass ich noch bis morgens um 6:30 meine eigene Party in meinem Kopf hatte :)

Und wisst ihr was? 

Das Getanze mit dem Kopfhörern ist ziemlich geil! Bringt eigentlich genau die Anfangsstimmung der Goaparties wieder! Jeder ist für sich mit der Musik alleine und konzentriert sich nur darauf. Keinerlei Ablenkungen durch irgendwelche Gespräche oder Geräusche. Wenn man etwas musikmüde ist, kann man den Hörer immer noch abnehmen und wieder in eine "normale" Kommunikation mit den anderen Leuten treten ...

Und noch etwas ... aber nicht weitersagen!

Die "richtigen" Goa-Parties finden nunmehr in Maharashtra statt! Orte werden nicht genannt (mir jedenfalls nicht, vielleicht sehe ich zu spießig aus?), aber es kursieren zuhauf Gerüchte, dass der Busfahrer an der und der Ecke schon weiß, wo die Party stattfindet und einen absetzen wird ...





Dienstag, 16. Dezember 2014

Kennt ihr diese Tage?

Tage, an denen einfach alles stimmt? 

An denen ihr einfach nur glücklich seid? Dankbar für die Fülle des Lebens? Zufrieden mit euch und eurem Dasein? Begeistert, dass ihr auf dieser schönen Welt leben dürft?

An denen ihr wisst, das ALLES jetzt im Moment vollkommen richtig ist und ihr mit niemandem auf der Welt tauschen würdet? Für kein Geld der Welt?

Tage, an denen euch zwischendurch ohne Grund immer wieder die Tränen in die Augen steigen, weil ihr vor Wonne schier platzen könntet?

An denen ihr vor Entzücken schier ohnmächtig werden könntet?

Mir fliegen diese Tage im Moment nur so zu ... 

Ich genieße das sehr und wünsche euch allen ebenfalls eine Fülle von solchen Tagen in eurem Leben!

Bine im Glück :)

Freitag, 12. Dezember 2014

Palolem Beach

Ach, was ist das schön hier!

Unser erster Kulturschock hat sich inzwischen gelegt ... Man passt sich doch ziemlich schnell den üblichen Begebenheiten wieder an :)

Ein paar Worte zum Palolem Beach, der bei vielen Travellern ja inzwischen out und uncool ist ...


Es handelt sich um eine traumhafte Bucht!

Die Palmen wiegen sich im leichten Winde (manchmal bin ich echt poetisch, oder?) und beim Essen muss man aufpassen, dass einem keine Kokosnüsse auf den Kopf fallen.


Sicher ... der Strand ist "entdeckt"! Was ja aber manchmal auch nicht unbedingt das Schlechteste ist :)

Ich bin inzwischen aus dem Alter heraus, in dem ich mich mit einer Decke zum Schlafen an den Strand legen muss.

Daher freue ich mich sehr über die kleinen Huts (mit westlichem Klo! Juchhu!), die man mieten kann.




Ich muss inzwischen auch nicht mehr auf irgendwelchen Betten herumklettern, um Moskitonetze mit Reißzwecken an den Wänden anzubringen. Bei meiner Vorgehensweise sind die früher sowieso meistens wieder abgefallen und morgens sah ich aus wie ein Streuselkuchen.

Das gleiche gilt für die Hängematten ... Wie oft in meinem Leben habe ich diese an irgendwelchen Palmen fest gebunden, nur um mich dann kurz nach dem Hineinlegen auf dem Boden wieder zu finden :)

Hier ist alles fertig! Die Moskitonetze hängen, die Hängematten halten und es gibt sogar einen Spiegel in unserem Häuschen. Ungefähr auf Bauchhöhe von mir, aber was soll's ... Ich will mal nicht päpstlicher als der Papst sein :)




Restaurants und Essensstände sind ebenfalls vorhanden und im Hintergrund läuft meistens leichter Goa-Trance ... 

I like it! Traveller's Paradise :)


Sonntag, 7. Dezember 2014

Kulturschock in Goa

Seit gestern sind wir am Palolem Beach in Goa. 

Wir brauchen dringend ein wenig Urlaub vom Reisen :) und werden hier voraussichtlich die nächsten 2 Wochen am Strand abhängen, unsere hübschen Bäuche in die Sonne halten und es uns gut gehen lassen!

Ehrlich gesagt haben wir einen kleinen Kulturschock erlitten, als wir gestern kurz vor Sonnenuntergang das erste Mal an den Strand gegangen sind.


So viel nackte Haut in knappen Bikinis und Badeshorts haben wir schon lange nicht mehr gesehen! Dazu Alkohol auf den Tischen (was in Indien nicht unbedingt üblich ist) und küssende Pärchen (was in Indien noch weniger üblich ist).

Hannah hat es auf ihre übliche trockene Art ziemlich genau auf den Punkt gebracht: 

"Mann o Mann, was so 3 Monate Reisen doch ausmachen können!"





Freitag, 5. Dezember 2014

Tchibo ist überall!

Leute, glaubt man das?


Heute morgen im Guesthouse entdeckt :). 

Komischerweise musste ich gleich an meine Arbeitskollegen denke und schicke hiermit mal ein paar Grüße in die Firma!

Verliebt in Udaipur

Udaipur? Was gibt es in Udaipur zu sehen?

Udaipur liegt im Nordwesten Indiens in Rajasthan, zählt ungefähr 450.000 Einwohner und gilt als romantischste Stadt Indiens! Viele Touristen, die eine Rundtour durch Rajasthan machen, haben Udaipur aus diesem Grund auf ihrer Route fest eingeplant. Die meisten Leute bleiben allerdings - wenn überhaupt - höchstens 1 Nacht in dieser schönen Stadt. City-Palace besuchen, Blick auf den See werfen und weiter fahren ...


Ich habe mich hingegen total in diese Stadt verliebt. Deswegen sind wir inzwischen auch bereits 4 Tage hier ...

Es gibt (bis auf den City Palace und den Pichhola-Lake halt) wirklich nicht besonders viel zu sehen und zu entdecken. 


Einer der mächtigsten und wichtigsten Jaintempel liegt ca. 90 km entfernt, ebenso das Fort.

Eigentlich sollen diese beiden Sehenswürdigkeiten ein "Muss" sein, wenn man in Udaipur ist. Tja ... erst einmal "muss" ich gar nichts :) und zweitens habe ich es bisher einfach nicht "geschafft", dort hin zu kommen. 

Ich bin nämlich zu beschäftigt damit, mich mit den Leuten zu unterhalten und die Altstadt mit ihren versteckten Winkeln zu entdecken.







Den City Palace haben wir natürlich aber bereits besucht, allerdings nur von außen.  






Der Palast ist teilweise immer noch bewohnt und beherbergt außer den Wohnräumen der Maharani noch ein Museum und 2 Hotels, in denen man für teures Geld übernachten kann.

Dafür kann man sich dann auch ein wenig wie James Bond in "Octopussy" fühlen :). Der Film spielt u.a. in Udaipur und wird jeden Abend um 19:00 Uhr in fast jedem Lokal auf großen Leinwänden gezeigt.

Hannah und ich haben uns den Film auch angeschaut. 

Es war übrigens mein erster James Bond Film und er war genau so schlecht, wie ich mir diese Filme immer vorgestellt habe ...

Aber egal! Wir hatten ziemlich viel Spaß mit unseren Indern, die wie gebannt auf die Leinwand starrten und jede Actionszene mit deftigen Ausdrücken oder aber wissendem amüsanten Grinsen verfolgten :) 

Highlight für mich sind - neben dem Jagdish Temple mitten in der Stadt - in Udaipur definitiv die Menschen. 




Die Inder an sich sind ja sowieso schon entzückend und freundlich, aber die Einwohner von Udaipur toppen dieses noch um ein Vielfaches!

Ich habe auf all meinen Reisen selten so freundliche, ausnehmend hübsche und hilfsbereite Leute wie in dieser Stadt kennen gelernt.

Überall werden wir in Gespräche verwickelt. Jeder will uns bei irgendwelchen Dingen helfen oder uns einfach nur Informationen geben.

Das geht so weit,  dass mir die Kinder entgegen gehalten werde, damit ich sie streichle und Hannah von alten Damen untergehakt wird, damit sie diesen beim Gehen auf dem wackeligen Pflaster hilft.



Solch eine Stimmung in der Stadt zieht schon fast selbstverständlich auch viele Künstler an. 

Udaipur ist seit Jahrhunderten Künstlerstadt. Viele Musiker und Maler wohnen in der Stadt. Überall werden Malkurse angeboten und viele der Hauswände sind mit farbenfrohen Bilder bemalt.




In der Stadt befinden sich außerdem unzählige Galerien. 

Ich bin (bisher) standhaft geblieben und ziemlich stolz auf mich! Ich habe kein Bild gekauft, nicht einmal eine Postkarte, die ich rahmen könnte :)




Dienstag, 2. Dezember 2014

Ankunft in Udaipur

Heute morgen sind wir mit dem Nachtbus in Udaipur angekommen.

Im Gegensatz zu der Fahrt von Pushkar nach Jaisalmer war diese Fahrt von Jaisalmer nach Udaipur genau so, wie man sich Nachtbusfahrten in Indien eigentlich vorstellt.

Die Straße bestand nur aus Schlaglöchern. Dazu ein sich in schiere Ekstase hupender Busfahrer, der fuhr, als hätte er den Bus geklaut und müsste diesen schnellstens über die Grenze bringen ...

Hannah und ich sind in unserem Sleeper-Abteil hin und her geworfen worden und hatten arge Sorgen um unsere Bandscheiben. Wie oft wir uns den Kopf beim "mit quietschenden Rädern um die Kurve fahren und dabei jedes Schlagloch mitnehmend" gestoßen haben, vermag ich nicht mehr zu sagen ...

Endresultat dieser Horrorfahrt war, dass wir eine Stunde vorher als geplant in Udaipur angekommen sind und uns die Leute vom Hanuman Ghat nicht abholen konnten. 

Sawai aus Jaisalmer hatte uns sehr ins Herz geschlossen und daher Sorge, wo wir morgens in Udaipur landen würden. Er hat daraufhin seinen Kumpel, Cousin, Freund, Bekannten, was auch immer, angerufen und ihn gebeten, uns abzuholen. Irgendwie ist in Indien ja jeder mit jedem bekannt, verwandt oder verschwägert ... Und irgendwie haben die meisten Leute dann auch noch wieder Verbindungen zu einem Guesthouse oder einer Familie, die Zimmer vermietet.

War aber kein Problem, morgens um 5:00 Uhr ein Tuktuk zu finden, dass uns über die andere Seite des Sees gefahren hat.

Wir wohnen diesmal nicht direkt im "Viertel", sondern gegenüber auf der anderen Seite des Sees. Hier ist es etwas ruhiger und der Ausblick von unserem Balkon ist einfach fantastisch.





Sonntag, 30. November 2014

Magische Nacht unter den Sternen in der Wüste

Dieses Wochenende habe ich einen weiteren Punkt meiner bucket list "abgearbeitet"! Komisch, was man so nach einigen Wochen Auszeit als "Arbeit" ansieht ... Die Prioritäten werden ganz anders gesetzt :)



Wir haben eine Kamel-Safari durch die Wüste gemacht. Naja, eigentlich waren es mehr Dromedare, aber das war mir ziemlich schnuppe :)


Jedem, der nicht im "Gleichgewicht" ist, empfehle ich solch eine Tour! Man sitzt auf seinem Tier, wird sanft hin- und hergeschaukelt und kann die Gedanken meditativ an sich vorbei ziehen lassen. Und glaubt mir ... da kommen viele Gedanken hoch! 




Sehr entspannend, sehr relaxend und noch besser, als sich beim Yoga die Arme und Beine zu verrenken :)

Bevor es in die Wüste ging, haben wir noch die alte Geisterstadt Kuldhara "besichtigt" und Halt in einem kleinen Dorf gemacht, um den Proviant aufzuladen.






Highlight für mich persönlich waren aber nicht nur die Ritte auf dem Kamel, sondern die gestrige Nacht in der Wüste.

Unsere Guides haben abends (wie auch mittags schon) auf einem Lagerfeuer mit einem Topf und einer Eisenplatte ein fantastisches 3 Gänge Menü gezaubert. 

Ich hab derweil nichts gemacht, mich einfach nur (wieder einmal) gefragt, weshalb wir in Europa eigentlich so "gestopft" sind.


Ich versuche, meinen Haushalt ziemlich frei von unnötigem Kram zu halten und nichts Überflüssiges zu kaufen und zu horten. 

Aber selbst ich besitze ungefähr 7 Töpfe verschiedener Größen, 2 Bratpfannen und einen Wok. Dazu 4 Herdplatten, 1 Wasserkocher und einen Backofen. Braucht man alles nicht ... jedenfalls nicht in Indien ;) 

Nach dem Essen wurde auf Wasserkanistern und Öldosen musiziert. Monotones tranceartiges Trommeln, dazu wurden (h)indische Lieder gesungen. Später kamen noch Volkslieder aus "unseren" Ländern hinzu.

Wir waren eine recht bunt gemischte Gruppe mit insgesamt 9 Leuten (2 Mexikanerinnen, 1 spanisches Pärchen, ein älteres englisches Pärchen, 1 Inderin, die in Australien lebt, und halt Hannah und ich). 

Ich habe erst dort unter dem Sternenhimmel gemerkt, wie ausgelechzt ich nach der ganzen Zeit, in der wir ja mehr oder weniger alleine oder halt nur mit Nepalesen und Indern zusammen waren, eigentlich nach westlicher Gesellschaft war. Aber das ging nicht nur mir so. Wir alle kamen aus dem Erzählen gar nicht mehr heraus ...

Irgendwann wurden Matratzen überall in der Wüste verstreut in verschiedenen Ecken unseres Rastplatzes ausgerollt und ab ging es in die Heia. Ich habe traumhaft geschlafen! Kein dicker fetter Käfer ist in mein Ohr gekrabbelt (das war Hannah's größte Sorge) und wenn ich doch einmal kurz die Augen aufgemacht habe, hatte ich über mir einen traumhaften Sternenhimmel. Absolute Stille ...




Nach einem ausgiebigen Frühstück mit viel Obst und noch mehr Tee ging es dann mittags zurück nach Jaisalmer. 


Wie haltet ihr das eigentlich? Habt ihr eine bucket list (oder Löffelliste), die ihr "abarbeitet"? 

Erfüllt ihr euch eure Träume? 

Und freut ihr auch immer so, wenn ein Wunsch in Erfüllung geht? 

Oder redet ihr nur davon und verschiebt es auf später?

Macht es nicht ... setzt es einfach um :)